Ergebnisse der vierten Bevölkerungsbefragung

Die Ergebnisse der vierten Bevölkerungsbefragung zeigen, dass die befragten Personen sehr gerne im Kanton Basel-Stadt leben und vor allem sehr zufrieden mit den Einkaufsmöglichkeiten, dem öffentlichen Verkehr und der Gesundheitsversorgung sind. Weniger zufrieden sind die befragten Personen mit dem Arbeitsplatzangebot und dem Wohnungsangebot. Zum zweiten Mal wurden Fragen zur Mobilität im Dreiländereck gestellt. Im Vergleich zu 2005 gehen mehr Leute ins grenznahe Ausland, jedoch nicht unbedingt öfters.

Die Auswertung der vierten Bevölkerungsbefragung zeigt, dass 98% der befragten Personen sehr gerne oder eher gerne in Basel-Stadt leben und die Lebensqualität wird auf einer 10er-Skala mit 7,7 bewertet. Die Zufriedenheit mit dem Wohnort Basel-Stadt als auch die Lebensqualität wurden noch nie so gut bewertet wie 2011. Besonders zufrieden sind die befragten Personen mit den Einkaufsmöglichkeiten, dem Angebot des öffentlichen Verkehrs sowie der Gesundheitsversorgung, wobei sich diese Einschätzungen seit der letzten Befragung 2007 nicht verändert haben. Eine eher tiefe Zufriedenheit besteht beim Arbeitsplatzangebot und dem Wohnungsangebot, wobei sich die Einschätzung zum Arbeitsplatzangebot seit der letzten Befragung verbessert hat. Die Zufriedenheit mit dem Wohnungsangebot hat seit der letzten Befragung hingegen abgenommen. Trotz dieser Verschlechterung geben weniger Personen an, dass sie den Wohnort gerne wechseln würden als bei der letzten Befragung. Auf die offene Frage nach den positiven Aspekten im Kanton Basel-Stadt wurde von den befragten Personen, wie schon 2007, am häufigsten das kulturelle Angebot aufgeführt und am zweithäufigsten das Angebot des öffentlichen Verkehrs. Die Sicherheit wird hingegen am häufigsten als grösstes Problem in Basel-Stadt genannt, dies entspricht ebenfalls dem Ergebnis von 2007.

Wie schon bei der Befragung 2005 wurden Fragen zur Mobilität im Dreiland gestellt. Im Vergleich zu 2005 zeigt sich, dass mehr Leute ins grenznahe Ausland gehen, jedoch nicht unbedingt öfters. Dabei ist der häufigste Grund – genau wie 2005 – das Einkaufen. Der Preis ist immer noch das wichtigste Argument für einen Einkauf im grenznahen Ausland und das beliebteste Verkehrsmittel für den Weg über die Grenze ist weiterhin das Auto. Während sich bei den Gründen und den Verkehrsmitteln keine wesentlichen Veränderungen ergaben, zeigen sich bei der Zustimmung mit den verschiedenen Aussagen zum Leben im Dreiländereck jedoch Veränderungen. Im Vergleich zu 2005 sind weniger Leute der Meinung, dass die Städte Lörrach, Weil und St. Louis bezogen auf das Einkaufen eine Konkurrenz für Basel sind. Skeptischer als vor sechs Jahren sind die befragten Personen bei der Aussage, dass sich der Kanton aktiver als bisher um eine Zusammenarbeit mit den grenznahen Gemeinden in Frankreich und Deutschland bemühen soll. Die Aussage, dass die Grenzgänger und Grenzgängerinnen wichtig sind für den Basler Arbeitsmarkt, hat jedoch – wie vor sechs Jahren – eine sehr hohe Zustimmung.

Im Vergleich zur Befragung 2007 sind die befragten Personen zufriedener mit den Schulen und Bildungsinstitutionen. Auch bei den Steuern zeichnet sich eine Verbesserung der Einschätzung ab. Waren 2007 rund 70% der befragten Personen der Meinung, die Steuern sollten gesenkt werden, so sind es in der aktuellen Befragung rund 50%. Die Einschätzung der Sauberkeit ist ebenfalls besser geworden, jedoch hat sich die Sicherheitswahrnehmung auf hohem Niveau leicht verschlechtert. Die Mehrheit der befragten Personen fühlt sich weiterhin sicher, allerdings ist das Sicherheitsempfinden nachts draussen im Quartier heute schlechter als vor vier Jahren. Besser geworden seit 2007 sind hingegen die Einstellung zur Integration sowie die Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen Lage. Die Arbeitsmarktlage wurde im Vergleich zu 2007 besser bewertet und es finden auch mehr Leute, dass es in Basel-Stadt gute Teilzeitstellen gibt um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Hingegen machen sich mehr Personen Gedanken über ihre Arbeitsstelle als noch vor vier Jahren.

Über 70% der befragten Personen fühlt sich von den Basler Behörden gut vertreten. Das sind mehr als vor vier Jahren. Sie fühlen sich gut vertreten, weil sie sich verstanden fühlen und ihre Anliegen ernst genommen werden. Mehr Leistungen soll der Kanton im Bereich Schulausbildung tätigen und einen Abbau wünschen sich die befragten Personen am ehesten im Strassen- und Gebäudebau. Der Kontakt mit der kantonalen Verwaltung wird von 77,5% der Befragten positiv eingeschätzt, dass ist ebenfalls ein höherer Wert als vor vier Jahren. Immer wichtiger wird, dass der Kanton Angebote und Dienstleistungen im Internet zur Verfügung stellt, denn immer mehr Leute nutzen diese Angebote.

Nach den Befragungen 2003, 2005 und 2007 fand nun bereits die vierte Bevölkerungsbefragung statt. Die zufällig ausgewählten Bewohnerinnen und Bewohner des Kantons Basel-Stadt wurden zwischen dem 1. Februar und dem 28. März 2011 telefonisch vom LINK Institut in Luzern befragt. Insgesamt nahmen an der Befragung 1 516 Personen teil. Die Akzeptanz der Befragung liegt bei über 90%, hat aber gegenüber 2007 leicht abgenommen. Bevor 2015 die nächste Bevölkerungsbefragung durchgeführt wird, finden 2013 zum zweiten Mal die Familienbefragung und die Jugendbefragung statt.

Hinweise:

Sämtliche Analysen und Berichte der Bevölkerungsbefragung inkl. Grundauswertung mit Tabellen und Grafiken zu jeder Frage sind ab 12. Dezember 2011, 11:00h unter www.statistik-bs.ch abrufbar.

Ein aktuelles Interview mit Regierungspräsident Guy Morin aus Anlass des bevorstehenden Jahreswechsels finden Sie unter www.bs.ch/bs-tv

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