Umfassende Unterhaltsarbeiten am Spalentor

Die Gebäudehülle des Spalentors muss saniert werden. Dazu wird das Tor in der Zeit von Juli 2012 bis voraussichtlich Herbst 2013 eingerüstet. Seiner Bedeutung im Stadtbild und als Baudenkmal entsprechend wird die Gerüstverkleidung mit einem Trompe l’oeil versehen.

Wie jedes andere Bauwerk benötigt auch das Spalentor laufenden Unterhalt und in grösseren Zeitintervallen auch eine Gesamtinstandsetzung des von Wind und Wetter beanspruchten Äussern. Um dem voranschreitenden Substanzverlust entgegenzuwirken, sind Sanierungsmassnahmen nun dringlich. Hochbauamt und Denkmalpflege haben in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Schwob&Sutter sowie spezialisierten Restaurierungs- und Baufachleuten die Grundlagen für die bevorstehende Restaurierung der Gebäudehülle geschaffen. Die anspruchsvollen Arbeiten vor allem an Verputzen, Naturstein und Holzelementen beginnen im Juli 2012 und werden in Abhängigkeit von Wetter- und Klimaverhältnissen auch das Jahr 2013 beanspruchen.

Das Baugerüst wird stadtein- und stadtauswärts mit einem Trompe l’oeil geschmückt werden, sodass das Spalentor während der Bauzeit weiterhin sichtbar bleibt. Als Grundlage für das Abbild dient eine Zeichnung, welche von den fotogrammetrischen Aufnahmen abgenommen worden ist.

Die letzte umfassende Auffrischung der Fassaden an diesem Basler Wahrzeichen hat 1932/1933 stattgefunden. Die aktuellen Schadensbilder an Sandstein- und Verputzoberflächen machen nun eine erneute Sanierung nötig: Der Verputz ist insbesondere an den exponierten Flächen stark abgewittert und in den unteren Partien durch Feuchtigkeitseinwirkung und Salzbelastung geschädigt. Dementsprechend werden der Grundputz der 1930er-Jahre und der Deckputz-Überzug zu erneuern sein. Das Quaderwerk aus Sandstein - es handelt sich zu einem grossen Teil um das robuste Material aus den schon seit über 100 Jahren nicht mehr verfügbaren Brüchen von Degerfelden - ist oberflächlich durch Bewitterung, Frost und die Epoche des "sauren Regens" in Mitleidenschaft gezogen. Weitere Erhaltungsarbeiten gelten dem Holzwerk, vor allem den gewaltigen Torflügeln.

Die Erfassung der Schäden mittels Schadenskartierung dient als Grundlage für die Planung der anstehenden Arbeiten. Weiterhin wurden materialtechnische Untersuchungen vorgenommen, um einerseits die Verwitterungsursachen und Schadensfortschritte zu verstehen, und um andererseits die Kompatibilität der alten und neuen Materialien zu gewährleisten. Die Sanierung wird im Juli dieses Jahres mit den Einrüstungsarbeiten beginnen und sich voraussichtlich bis ins nächste Jahr ziehen. Für das Projekt sind Kosten in Höhe von ca. CHF 2`000`000 budgetiert.

Vor der Instandsetzung der 1930er Jahre waren die Rundtürme mit Efeu überwachsen. Nach Absterben einer der grossen Pflanzen, lösten sich bei deren Entfernung grossflächige Verputzpartien ab und gaben so Anlass zur ersten grösseren Sanierung seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Seither prägt die damalige Gestaltung von Putz und Oberflächen das allgemein vertraute Erscheinungsbild. So wurden damals z. B. die alten Anstriche auf den Natursteinteilen entfernt und auf den Bruchsteinmauern ein grob strukturierter Verputz aufgetragen. Die Bewahrung dieses Charakters ist den aktuellen Instandsetzungsmassnahmen zugrunde gelegt.

Auch die Verschmutzungen von Tauben setzen dem Spalentor zu. Deshalb wird der Taubenschutz ergänzt und erneuert. Die Urin-Problematik in der Tordurchfahrt ruft ebenfalls nach wirksamen Gegenmassnahmen. Da hier allerdings mangelnder Anstand und unzivilisiertes Verhalten einiger Zeitgenossen die auslösende Ursache sind, werden bauliche Vorkehrungen allein keine Lösung schaffen können. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird in unmittelbarer Nähe des Spalentors ein öffentliches WC zur Verfügung stehen.

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