Integrationsindikatoren 2018 liegen vor

Zum ersten Mal seit 2008 veröffentlicht das Statistische Amt umfassend aktualisierte Zahlen zum Thema Integration

Erstmals seit 10 Jahren verfügt der Kanton Basel-Stadt über umfassend aktualisierte Indikatoren rund um das Thema Integration. Der letztmals im Jahr 2008 veröffentlichte Kennzahlenbericht liegt nun in einer überarbeiteten Form vor und enthält rund 100 Indikatoren.

Die Integrationsindikatoren 2018 wurden durch das Statistische Amt in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Diversität und Integration erarbeitet. Der Prozess wurde durch die Interdepartementale Strategiegruppe Integration (ISI) begleitet. Der Bericht dient als Grundlage für die Weiterentwicklung der Basler Integrationspolitik. Er umfasst Indikatoren zu den Themen «Bevölkerungsstruktur», «Schule und Bildung», «Erwerb und Auskommen» sowie «Politik und Zusammenleben». Um ein möglichst genaues Bild zur bisherigen Entwicklung der Integration unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen zu erhalten, sind zahlreiche Indikatoren für verschiedene Länder und Ländergruppen dargestellt. Wo aufgrund der Datenlage möglich, wird die 20-Jahresperiode von 1997 bis 2016 abgebildet.

Insgesamt ist die Bevölkerung im Kanton Basel-Stadt im Zeitraum von 1997 bis 2016 um rund 4 000 Personen gewachsen. Im selben Zeitraum hat der Ausländeranteil von 27% auf 36% zugenommen und auch die Zusammensetzung der ausländischen Bevölkerung hat sich stark gewandelt. Bei den Personen im Alter zwischen 31 und 43 Jahren beträgt der Ausländeranteil 2016 mehr als 50%.

Die aktuellen Zahlen stehen auf der Internetseite des Statistischen Amtes als PDF-Bericht und im interaktiven Indikatorenportal des Statistischen Amtes zur Verfügung unter www.statistik.bs.ch/integrationsindikatoren. Zukünftig werden die Integrationsindikatoren jährlich aktualisiert, um Entwicklungen zeitnah erkennen und entsprechend reagieren zu können.

Einordnung der Resultate durch die Kantons- und Stadtentwicklung

In den letzten zehn Jahren hat sich das Gesicht der Zuwanderung verändert. Besonderen Einfluss übt die Personenfreizügigkeit aus, zu erwähnen ist aber auch die wirtschaftliche und demografische Entwicklung. Die Migrationsbevölkerung ist heterogener geworden. Dies hat auch Auswirkungen auf die Integrationsarbeit.

Die Auswertungen zeigen die zunehmende Bedeutung der Ausländerinnen und Ausländer im Kanton Basel-Stadt. Parallel zum gestiegenen Ausländeranteil ist die Zahl der Arbeitsplätze stark gestiegen. Zudem hat die Einwohnerzahl zugenommen. «Sowohl bezüglich der Vitalität des Arbeitsmarktes wie auch des Bevölkerungswachstums besteht ein Zusammenhang mit der Zuwanderung», betont der Leiter der Kantons- und Stadtentwicklung Basel-Stadt, Lukas Ott.

Die Indikatoren dokumentieren die erfolgte Veränderung der Zusammensetzung der zugewanderten Personen. Weil sich zunehmend hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland im Kanton niederlassen, sind die Ausländerinnen und Ausländer sowohl beim Ausbildungsniveau als auch bei Indikatoren rund um die Erwerbstätigkeit (Arbeitslosenquote, durchschnittliches Einkommen, Sozialhilfequote) inzwischen auf beiden Seiten der Skala überproportional stark vertreten. Die Gruppe der Ausländerinnen und Ausländer ist in Bezug auf viele beleuchtete Themen also als besonders heterogen einzustufen.

Die grosse Heterogenität der Ausländerinnen und Ausländer hat Auswirkungen auf die Integrationsarbeit, die zukünftig noch differenzierter erfolgen muss. Die Integrationsarbeit muss vermehrt die hochqualifizierten, hochmobilen Arbeitskräfte berücksichtigen, jedoch bleibt der Fokus der Integrationsarbeit beim Abbau von Integrationshemmnissen von Personen, die voraussichtlich langfristig im Kanton wohnen. Die Integrationsindikatoren 2018 dokumentieren sowohl die Erfolge der bisherigen Integrationsarbeit als auch die aktuellen Herausforderungen. Die vorliegenden Ergebnisse ermöglichen aufgrund des höheren Detaillierungsgrades insgesamt eine noch zielgenauere Umsetzung von integrationsfördernden Massnahmen.

Die nach Ländern bzw. Ländergruppen differenzierten Ergebnisse zeigen die Bedeutung der Bildung als zentrale Grundlage für die wirtschaftliche Integration. Eine bessere Integration auf dem Arbeitsmarkt wiederum unterstützt die soziale und kulturelle Integration, die Teilhabe der Migrationsbevölkerung am gesellschaftlichen Leben und fördert letztlich auch das friedliche und respektvolle Zusammenleben im Kanton.

Bei den Ausländerinnen und Ausländern besteht eine erhebliche Streuung bezüglich des soziökonomischen Status – insbesondere, was die Arbeitsmarktintegration und die Bildung, aber auch was die Sozialhilfe betrifft. «Hauptfokus der Integrationsarbeit bleibt die Bildung der zugewanderten Personen, um die Voraussetzungen der Arbeitsintegration und damit auch der Integration in der Gesellschaft zu verbessern», so Lukas Ott.

Gemäss der Bevölkerungsbefragung empfinden rund drei Viertel der Bevölkerung, auch der Schweizerinnen und Schweizer, den multikulturellen Charakter Basels als eine sehr oder eher grosse Bereicherung für den Kanton. Der Anteil hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Es ist das Ziel der Integrationsarbeit, diese positive Entwicklung zu fördern.   

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