Schutz gegen Gebärmutterhalskrebs – Das kantonalen HPV-Impfprogramm stösst auf eine breite Akzeptanz und wird für junge Frauen bis 26 Jahre erweitert

Das kantonale HPV-Impfprogramm gegen Gebärmutterhalskrebs, welches das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt im Juni 2008 lancierte, hat sich in den ersten zweieinhalb Jahren gut etabliert. Mehr als die Hälfte aller 13- bis 14-jähriger Mädchen lassen sich im Rahmen der schulärztlichen Impfaktion gegen Gebärmutterhalskrebs impfen. Eine vom Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Basel-Stadt durchgeführte Evaluation des Impfangebots zieht eine positive Bilanz. Neu ist die Impfung im Rahmen des kantonalen HPV-Impfprogramms auch für junge Frauen bis 26 Jahre kostenlos.

Gebärmutterhalskrebs ist in der Schweiz die vierthäufigste Krebserkrankung von Frauen unter 50 Jahren. Jährlich wird in der Schweiz bei 5000 Frauen die Vorstufe einer Gebärmutterhalskrebserkrankung entdeckt, etwa 50 Frauen sterben daran. Im Juni 2008 startete das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt erstmals ein kantonales HPV-Impfprogramm für Mädchen und junge Frauen im Alter von 11 bis 19 Jahren.

In den ersten zweieinhalb Jahren wurden in Basel-Stadt über 7000 HPV-Impfungen vorgenommen. 57% der 13- bis 14-jährigen Mädchen liessen sich im Rahmen der schulärztlichen Impfaktion gegen Gebärmutterhalskrebs impfen. Von den 15- bis 19-jährigen jungen Frauen, die sich sowohl in der Impfsprechstunde des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes Basel-Stadt wie auch bei einigen frei praktizierenden Ärztinnen und Ärzten des kantonalen Impfprogramms impfen lassen können, haben bisher ca. 30% dieses kostenlose Angebot wahrgenommen. Nach den ersten zweieinhalb Jahren des kantonalen Impfprogramms kann somit eine positive Bilanz gezogen werden. Die Durchimpfungsrate und die Akzeptanz der Impfung dürften erfahrungsgemäss in den nächsten Jahren noch ansteigen. Dies zeigte sich auch so bei der Einführung der Hepatitis B-Impfung vor zwölf Jahren.

Das Beratungs- und Impfangebot des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes Basel-Stadt wurde bei über 100 Mädchen und jungen Frauen evaluiert. Dabei wurde das Vorwissen über die Entstehung einer Gebärmutterhalskrebserkrankung sowie über die HPV-Impfung und andere Schutzmöglichkeiten weiterer sexuell übertragbarer Krankheiten erfragt. Ebenso wurden das Informationsmaterial und die Durchführung der Impfung genauer analysiert. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass das Wissen über die Erkrankung und die Impfung insgesamt unterschiedlich ist und einige Defizite bezüglich der Kenntnisse über das Risiko und die Übertragungswege einer HPV-Infektion bestehen. Diese Wissenslücken konnten durch das Beratungsgespräch und die abgegebenen Informationsmaterialien aber geschlossen werden. Das Beratungsgespräch und die Informationsmaterialien stossen in der Evaluation bei den jungen Frauen auf eine breite Akzeptanz. Über 90% der befragten Frauen bewerteten die abgegebene Broschüre als positiv bis sehr positiv. Es konnte ein erheblicher Zuwachs des Wissens nach Abgabe der Broschüre und Erstberatung festgestellt werden. Ebenso zeigt sich eine gute Verträglichkeit der Impfung.
Ab dem 1. Januar 2011 kann auf Grund der nationalen Verträge zwischen der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK), der Santé Suisse und den Impfstoffherstellern die HPV-Impfung im Rahmen des kantonalen HPV-Impfprogramms neu für junge Frauen bis im Alter von 26 Jahren kostenlos angeboten werden. Diese Neuerung bietet auch den 20- bis 26 -jährigen Frauen die Möglichkeit, sich kostenlos gegen Gebärmutterhalskrebs zu schützen. Die Anmeldung für eine Beratung oder einen Impftermin im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Basel-Stadt kann direkt telefonisch erfolgen, Telefon 061 / 267 45 20.

Ebenso können Informationsmaterialien (Broschüre, Flyer) zur HPV-Impfung via Email g-p@bs.ch sowie unter www.gesundheitsdienste.bs.ch oder www.mixyourlife.ch bezogen werden. Dort ist zudem die Liste aller frei praktizierenden Ärztinnen und Ärzte des kantonalen HPV-Impfprogramms Basel-Stadt einsehbar, in deren Praxis sich jungen Frauen ebenfalls kostenlos gegen Gebärmutterhalskrebs impfen lassen können.

nach oben