Brand im Hafen – Keine Folgen für den Rhein

Am Freitagnachmittag, den 27. Juli 2018, geriet auf dem Areal der Firma Rhenus im Hafen Kleinhüningen ein Lager mit alten Bahnschwellen in Brand. Die internationale Rheinüberwachungsstation (RÜS) in Weil am Rhein stellt in den seither genommenen Rheinwasserproben nur sehr geringfügige Verunreinigungen fest. Für Fauna und Flora besteht keine Gefahr.

Über die Polizei-Einsatzzentrale von Basel-Stadt wurde am Freitagnachmittag auch der Gewässerschutz-Pikettdienst des Amts für Umwelt und Energie zum Brandort aufgeboten. Da zum Zeitpunkt des Brandes eine Verunreinigung des Rheins nicht ausgeschlossen werden konnte, setzte der Pikettdienst über den internationalen Warn- und Alarmplan Rhein (WAP) der Internationalen Kommission zum Schutze des Rheins (IKSR) die Rheinunterlieger über den Brandfall in Kenntnis. Auch die nachfolgend kommentierten Analysenresultate wurden den Unterliegern zugestellt.

Die in Brand geratenen alten Bahnschwellen waren mit Teeröl imprägniert. Teeröle werden als Destillationsrückstände der Petro-Industrie gewonnen und beinhalten grosse Mengen Polyaromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK). Der Einsatz als Holzschutzmittel ist inzwischen untersagt, weshalb alte Bahnschwellen fachgerecht entsorgt werden müssen. Im Basler Rheinhafen werden die Bahnschwellen zwischengelagert und von dort zur Verbrennungsanlage transportiert.

In der RÜS in Weil am Rhein (Höhe Palmrainbrücke, Rhein-Kilometer 171.4) werden permanent über das gesamte Rhein-Profil Wasserproben gezogen und in automatischen Probesammlern für die Analytik gekühlt aufbewahrt. Die rückgestellten Tagesproben von Freitag auf Samstag, Samstag auf Sonntag und Sonntag auf Montag (27., 28., 29. und 30. Juli, jeweils 08:00 Uhr bis 08:00 Uhr) wurden mit besonderem Augenmerk auf den Brand untersucht. Zusätzlich wurden im Einflussbereich der Löschwasserfahne am deutschen Rheinufer (Einzelstrang S1) von Freitag auf Samstag Proben entnommen und analysiert.

Ergebnisse der Analysen

  • In den LHKW-Analysen (Flüchtige Organische Lösungsmittel) der drei Tagesproben wurden keine auffälligen Befunde festgestellt.
  • Im GC-MS-Screening wurden in der Probe von Samstag auf Sonntag Spuren von 2,5-Hexandion (ca. 1 µg/L bezogen auf 13C-Coffein) und 3-Methyl-2-cyclopentenon – Bestandteile in Raucharomen – (ca. 0.2 µg/L bezogen auf 13C-Coffein) gefunden. Beide Werte liegen deutlich unterhalb dem für die internationale Benachrichtigung geltende WAP-Orientierungswert, welcher 3 µg/L beträgt.
  • In der Orbitrap-Target-Analytik wurden weder im Positiv- noch im Negativmodus aussergewöhnliche Substanzen oder erhöhte Konzentrationen gefunden.
  • Auch im LC-MS-Screening wurden keine positiven Befunde festgestellt.
  • In der Tagessammelprobe des Rheins von Freitag auf Samstag und im Einzelstrang S1 lagen die PAK-Konzentrationswerte unterhalb der Bestimmungsgrenze. Das heisst, die Summe der PAK ist kleiner 0.15 µg/L und Einzelstoff-PAK sind kleiner 0.05 µg/L.

Die Analyseergebnisse zeigen, dass keine negativen Auswirkungen auf den Rhein festgestellt werden konnten. Um abzuklären, ob das Sediment im Hafen mit Brandrückständen belastet ist, werden zurzeit zusätzlich Proben aus dem Hafenbecken I (Sediment-Beprobung) entnommen und unter anderem auf PAK untersucht.

 

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