Aktualisierte und konkretisierte Eignerstrategien für die öffentlich-rechtlichen Spitäler und das Universitäre Zentrum für Zahnmedizin Basel

Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat für die öffentlich-rechtlichen Spitäler und das Universitäre Zentrum für Zahnmedizin Basel aktualisierte Eignerstrategien verabschiedet. Er bekräftigt darin die herausragende Bedeutung der öffentlichen Spitäler für die regionale Gesundheitsversorgung sowie für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Basel. Die neuen Eignerstrategien formulieren präzisierte finanzielle Ziele und fordern unter anderem eine Optimierung von Schnittstellen entlang der Patientenpfade und der Angebote. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Universitätsspital Basel: Dieses wird sein Profil in der universitären Medizin durch Bildung strategischer Schwerpunkte schärfen und darauf abgestimmt die laufende Arealplanung im Verlaufe des Jahres 2020 abschliessen.

Mit Blick auf die nächste vierjährige Verwaltungsratsperiode 2020 bis 2023 (siehe heutige Medienmitteilung „Gesamterneuerungswahlen der Verwaltungsratsgremien“) hat das Gesundheitsdepartement die bestehenden Eignerstrategien überarbeitet und wesentliche materielle Anpassungen vorgenommen. Die öffentlichen Spitäler und das Universitäre Zentrum für Zahnmedizin Basel (UZB) haben in der letzten Eignerstrategieperiode zwar die Ziele des Eigners, die unternehmerischen Ziele und die Ziele zur Leistungserbringung und Aufgabenerfüllung erfüllt. Die finanziellen Ziele hingegen wurden mit Ausnahme der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel bisher nicht ausreichend erfüllt. Als Folge dieser Feststellung wurden die (finanzielle) Situation und die spezifischen Herausforderungen der öffentlichen Spitäler und des Universitären Zentrums für Zahnmedizin Basel eingehend analysiert.

Finanzielle Ziele
Das Kapitel der finanziellen Ziele wurde grundlegend überarbeitet und konzentriert. Kernpunkt bildet die neue Bestimmung, dass die Beteiligungen ihre Selbstständigkeit und die Werthaltigkeit ihres Vermögens, das langfristige Überleben und die Kapital- und Kreditmarktfähigkeit aus eigener Kraft sicherstellen und ihre Mittel entsprechend einsetzen. Dazu streben die öffentlichen Spitäler und das UZB unterschiedlich hohe Wirtschaftlichkeitsziele an (EBITDA(R)-Margen: Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Mieten).

Schnittstellen verbessern, Kooperationen etablieren
Neue Bestimmungen in den Eignerstrategien sehen vor, dass die öffentlichen Spitäler und das UZB die Zusammenarbeit und die Schnittstellen untereinander verbessern sowie vermehrt Kooperationen mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen prüfen und etablieren sollen. Sie werden dabei angehalten, bei Partnerschaften oder Kooperationen ein "starkes Netzwerk" zu pflegen und dies neuerdings nicht ausschliesslich nur mit Leistungserbringern (wie Spitäler, Kliniken und Praxen), sondern auch anderen Partnern im Gesundheitswesen (wie Universitäten, Forschungseinrichtungen und Industriepartnern). Den Beteiligungen wird weiter vorgegeben, dass sie sich auf strategischer Ebene abstimmen und Synergiepotenziale bezüglich Investitionsvorhaben, betrieblichen Optimierungen sowie im Bereich Aus-, Weiterbildung und Forschung prüfen.

Unmittelbar umzusetzende Ziele
Neben diesen allgemeinen Vorgaben sind folgende unmittelbar umzusetzende Ziele in den jeweiligen Eignerstrategien aufgeführt: Optimierung der Triage der Notfallpatienten und des geriatrischen Behandlungspfades zwischen der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER und dem USB, verbesserte Zusammenarbeit im Bereich Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie zwischen UZB und USB sowie Abstimmung des Psychiatrischen Angebotes der UPK am Standort USB.

Spezifische Änderungen an der Eignerstrategie des Universitätsspitals
Ein besonderer Fokus liegt auf dem USB. Das USB bleibt der universitäre, ausbildende und forschende Maximalversorger für die Region Basel. So zeigt sich auch im laufenden Jahr, dass die Nachfrage nach seinen Leistungen weiterhin steigt. Das USB ist Leistungsträger der hochspezialisierten Medizin und hat gemeinsam mit der Universität Basel schweizweite Ausstrahlung. Das USB muss sich im nationalen und internationalen Wettbewerb behaupten, dies bei einem verhältnismässig kleinen Einzugsgebiet. Der strukturelle Lösungsansatz einer Fusion mit dem Kantonsspital Baselland, der bedeutende Synergiepotenziale generiert hätte, wurde in der Volksabstimmung vom Februar 2019 verworfen.

Das USB richtet nun seine Unternehmensstrategie sowie die Angebots- und Kooperationsstrategie auf die Zukunft aus. Darauf abgestimmt soll im Verlaufe des Jahres 2020 die Arealplanung mit dem Neubau Klinikum 2 und dem Perimeter B abgeschlossen werden. Die Investitionen für Erneuerungs- und Erweiterungsbauten sind für die Innovationskraft und Positionierung des USB von elementarer Bedeutung. Die Refinanzierung stellt dabei langfristig eine Herausforderung dar.

Die Eignerstrategie des USB nimmt diese spezifischen Herausforderungen auf, indem einerseits das Bekenntnis zum hochschulmedizinischen Standort Basel verdeutlicht wird. Andererseits wird das USB dazu verpflichtet, sein Profil durch Bildung strategischer Schwerpunkte in der universitären Medizin zu schärfen und seine Infrastruktur abgestimmt auf die Ergebnisse seiner derzeit laufenden Strategieentwicklung auszurichten.

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