Nationaler Zukunftstag: In Basel werden Geschlechterklischees aufgebrochen

Am nationalen Zukunftstag vom 14. November lernen Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Schulklasse geschlechtsuntypische Arbeitsfelder und Lebensbereiche kennen. Die Abteilung Gleichstellung von Frauen und Männern lanciert zwei neue Angebote, welche die Vielfalt möglicher Zukunftsperspektiven unabhängig bestehender Rollenklischees im Fokus haben.

Nationaler Zukunftstag ist Gleichstellungstag

Vor 18 Jahren fand der erste «Nationale Zukunftstag» statt, damals noch unter dem Namen «Nationaler Tochtertag». Die Idee dahinter: Mädchen und Jungen wechseln die Seiten, indem sie geschlechtsuntypische Arbeitsfelder und Lebensbereiche kennenlernen. Sie sollen Mut und Selbstvertrauen gewinnen und ihre Zukunft losgelöst von starren Geschlechterbildern an die Hand nehmen. Mittlerweile hat sich das interkantonale Kooperationsprojekt aber vielerorts auf einen «Berufs-Schnuppertag» reduziert, obwohl die Berufswahl nach wie vor vorwiegend geschlechtertypisch ausfällt. Die Abteilung Gleichstellung von Frauen und Männern des Kantons Basel-Stadt wirkt dem entgegen und geht mit zwei Pionierprojekten zurück zum Ursprung. Die Mädchen übernehmen das Parlament und die Jungs begeben sich auf eine Forschungsreise durch die Männerwelt.

Mädchen an die (politische) Macht

Am 14. November 2019 ist das Basler Parlament in Mädchenhand! Rund 30 Schülerinnen schlüpfen im «Mädchenparlament» in die Rolle einer Grossrätin. In Kommissionen diskutieren sie darüber, was sie in der Gesellschaft verändern möchten und arbeiten entsprechende Forderungen aus. «Wir haben vor wenigen Wochen einen historischen Moment erlebt: Der Frauenanteil im Nationalrat liegt bei fast 42%. Im Basler Kantonsparlament ist der Frauenanteil aber rückläufig und wir möchten die jungen Frauen schon jetzt für Politik begeistern, damit wir auch hier eine Trendwende einläuten können», so Leila Straumann, Leiterin der Abteilung Gleichstellung von Frauen und Männern. Das «Mädchenparlament» soll junge Frauen für Politik, ein noch immer männerdominierter Lebensbereich, begeistern und eine eigene politische Tätigkeit in ihren Lebensentwürfen denkbar machen. Dabei werden sie von bekannten Basler Politikerinnen begleitet, wie Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann, Finanzdepartementsvorsteherin Eva Herzog oder Statthalterin Salome Hofer.

Jungs auf Reise zu sich selbst

Während die Mädchen debattieren, begeben sich rund 40 Jungs auf eine Forschungsreise durch die Lebenswelten von Männern. «Jungs unterwegs» startet am Ende des Lebens mit einem Frühstück mit Bewohnern eines Altersheims und endet in einem Kindergarten, wo sich die jungen Männer mit Holzbausteinen ihr eigenes Zukunftsgebäude bauen. Als Männerforscher werden die Jungs der zentralen Frage nachgehen, wie unterschiedliche Männer verschiedener Generationen ihr Mann-Sein verstehen. Persönliche Begegnungen sowie Diskussionsrunden sollen anregen, über eigene Vorstellungen von Männlichkeit nachzudenken. «Wir möchten den jungen Männern aufzeigen, wie vielfältig Männer sind und ihren Horizont unabhängig von starren Rollenbildern und Geschlechterstereotypen erweitern», so Leila Straumann.

Die Abteilung Gleichstellung von Frauen und Männern geht mit den beiden Projekten neue Wege, um die Gleichstellung von Frau und Mann bei der Berufswahl und bei der Lebensplanung frühzeitig zu fördern.

Hinweise:

Die Schlussdebatte des Mädchenparlaments ist öffentlich. Einlass auf die Tribüne des Plenarsaals des Grossen Rates ist von 14.30 – 14.45 Uhr möglich.
Medienschaffende haben zudem die Möglichkeit, die beiden Angebote zu besuchen. Bitte nehmen Sie diesbezüglich Kontakt mit uns auf.

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