So überstehen Mensch und Tier die Hitze in Basel

Es wird sehr heiss in den kommenden Tagen. Die Sonne tut den meisten Menschen und Tieren gut. Aber es ist auch Vorsicht geboten. Der Kantonsarzt und der Kantonstierarzt geben Verhaltenstipps. Neben allgemeinen, bekannteren Hinweisen warnen beide vor einer besonderen Falle: Kind oder Hund nie im Auto zurücklassen. Der Kantonsarzt verweist zudem auf die spezielle Vorbereitung für allein lebende, ältere Menschen.

Grosse und besonders lang anhaltende Hitze ertragen nicht alle Menschen gleich gut. Das Wohlbefinden kann durch hohe Temperaturen, hohe Ozonwerte und eine hohe Luftfeuchtigkeit eingeschränkt werden. Für gesunde Personen stellt die Hitze bei angepasstem Verhalten normalerweise kein Gesundheitsrisiko dar. Bei Säuglingen, Kleinkindern, aber auch älteren oder chronisch kranken Menschen ist jedoch besondere Vorsicht geboten. Folgende Tipps helfen, die Sommermonate gut zu überstehen:

  • Viel trinken: mindestens 1,5 Liter am Tag. Geeignet sind Wasser und ungesüsste Getränke, nicht geeignet sind stark gezuckerte oder alkoholische Getränke.
  • Zwischen 11:00 und 15:00 Uhr im Schatten bleiben. Die Sonne ist in den Mittagsstunden am intensivsten. Körperliche Anstrengungen während der heissesten Tageszeit möglichst vermeiden.
  • Luftige Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenbrille tragen. Leichte und luftige Kleidung ist angenehmer als enge. Zuviele UV-Strahlen schaden nicht nur der Haut, sondern auch den Augen.
  • Sonnenschutzmittel auftragen. Mindestens Lichtschutzfaktor 15 wählen und ein Sonnenschutzmittel nutzen, das vor UVA- und UVB-Strahlen schützt.
  • Räume kühl halten, Körper abkühlen. Nachts und früh am Morgen lüften, tagsüber Fenster schliessen und Sonne fernhalten (Vorhänge / Storen zuziehen). Körper nach Bedarf mit nassen Tüchern auf Stirn und/oder Nacken kühlen, kühlende Fuss- und Handbäder geniessen.

Spezielle Vorbereitung für allein lebende, ältere Menschen

Angehörigen von allein lebenden, älteren Menschen sei eine spezielle Vorbereitung auf Hitzeperioden ans Herz gelegt. Dazu Kantonsarzt Thomas Steffen: „Machen Sie tägliche Telefonate, organisieren Sie Besuche und Hilfe von Nachbarn, ebenso genügend Lebensmittel und Getränke.“ Bei Bedarf kann während Hitzewellen auch eine Betreuungsmöglichkeit durch Hilfsdienste sichergestellt werden. Ältere Menschen verlieren oft das Durstgefühl. Sie sollten speziell an eine genügend hohe Flüssigkeitszufuhr erinnert werden.

Tiere vor der Hitze schützen

Auch für Tiere können heisse Temperaturen eine Belastung sein. Besonders Hunde, die ihre Körpertemperatur nicht durch Schwitzen regulieren, müssen sich abkühlen und ausreichend Wasser trinken können. In Basel gibt es nebst vielen Brunnen zwei ausgeschilderte Hundebadeplätze: am St. Alban-Rheinweg auf Höhe Floss (Grossbasel) und an der Solitude auf Höhe Tinguely-Museum (Kleinbasel). Kantonstierarzt Michel Laszlo: „Nehmen Sie bei längeren Aufenthalten in der Stadt oder Spaziergängen in der Natur am besten einen Napf und Trinkwasser mit.“ Bei langanhaltenden hohen Temperaturen sind aber auch andere Tierarten wie Katzen oder Vögel über ein schattiges Plätzchen und eine mit frischem Wasser gefüllte Schale im Garten oder auf dem Balkon froh.

Vorsicht „Autofalle“

Trotz eingehender Warnung durch die Behörden passiert es immer wieder: Kinder und – häufiger – Tiere werden unbeaufsichtigt im Auto und anderen verschlossenen Räumen zurückgelassen, teilweise mit dem Gedanken, es sei nur für kurze Zeit. Bereits nach wenigen Minuten heizt sich aber der Innenraum eines Fahrzeugs bedrohlich auf. Bei 30 Grad Aussentemperatur steigt die Fahrzeuginnentemperatur nach 10 Minuten auf rund 37 Grad an, nach 30 Minuten auf unerträgliche 46 Grad. Eine offenes Fenster oder ein Parkplatz im Schatten schaffen dabei nicht genügend Abkühlung des Innenraumes. Auch in den Parkhäusern und Tiefgaragen führen betriebswarme Automotoren, einströmende Aussentemperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit zu tropischen und stickigen Verhältnissen, die im Innenraum eines abgestellten Fahrzeuges rasch zu einer ernsthaften Gefahr werden können. Wer also zertrümmerte Autofenster im Zuge einer Rettungsaktion sowie eine Verzeigung u.a. wegen Verstosses gegen das Tierschutzgesetz vermeiden möchte, nimmt deshalb sein Tier immer mit sich mit, sobald das Auto verlassen wird.

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