Das velofreundliche Gleis pausiert im Winter

Gemeinsame Medienmitteilung mit der BVB

Seit vergangenem November ist an der Haltestelle Bruderholzstrasse das erste velofreundliche Gleis der Stadt in Betrieb. Aufgrund der grossen Belastung durch die Trams entstehen teilweise Risse im Gummiprofil. Nun zeigt sich, dass dadurch Wasser in das Gummiprofil eindringen und bei Minustemperaturen gefrieren kann und im schlimmsten Fall zu Entgleisungen führen könnte. Aus diesem Grund wird das velofreundliche Gleis voraussichtlich ab Mitte Dezember bis im kommenden Frühling pausieren.

Im vergangenen November haben der Kanton und die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) an der Haltestelle Bruderholzstrasse das erste velofreundliche Gleis der Stadt versuchsweise in Betrieb genommen. Velofahrende können damit einfacher und sicherer durch Kaphaltestellen fahren. Der Versuch soll zeigen, ob das velofreundliche Gleis den Anforderungen des normalen Trambetriebs gewachsen ist und künftig auch bei weiteren Tramhaltestellen zum Einsatz kommen soll.

Aufgrund der grossen Belastung durch die überfahrenden Trams nutzt sich das Gummiprofil insbesondere beim Bremsen und Anfahren im Bereich der Haltestelle sehr schnell ab. Teilweise ist es dadurch auch zu Rissen im Gummiprofil gekommen. Im Frühjahr und im Sommer musste es daher jeweils ersetzt werden. Dies birgt mit Blick auf den bevorstehenden Winter Gefahren. Sollte durch unentdeckte Risse Wasser in das Gummiprofil eindringen und das Wasser bei Minustemperaturen innerhalb des Gummiprofils gefrieren, so kann dieses vom Tram nicht mehr ausreichend heruntergedrückt werden. Damit besteht die Gefahr, dass die Trams unter diesen ungünstigen Umständen entgleisen könnten. Das velofreundliche Gleis wird daher in Absprache mit dem Bundesamt für Verkehr voraussichtlich ab Mitte Dezember bis im kommenden Frühling pausieren, die Gummifüllung muss entfernt werden.

Kurzfristig haben die Basler Verkehrs-Betriebe und der Kanton zusammen mit dem Hersteller geprüft, wie dieser Winter ohne Gummifüllung überbrückt werden kann. Geplant ist, das velofreundliche Gleis, dessen Rille ohne Gummiprofil breiter und tiefer ist als eine herkömmliche Schiene, mit einem Ersatzgummi zu füllen. Dieser halbhohe Ersatzgummi füllt die tiefere Rille soweit wie möglich auf, ohne jedoch die Räder der überfahrenden Trams zu berühren. Damit besteht für das Tram keine Entgleisungsgefahr und für die Velofahrenden ergibt sich während der Wintermonate eine ähnliche Situation wie an einer gewöhnlichen Kap-Haltestelle. Die Beteiligten planen, diese Übergangslösung schnellstmöglich auf dem Testgelände in Füllinsdorf zu erproben. Das Testgelände auf dem Areal einer Baufirma diente bereits 2019 und 2021 dazu, Erfahrungen mit dem velofreundlichen Gleis zu sammeln und Varianten zu testen.

Mittelfristig werden die Basler Verkehrs-Betriebe und der Kanton gemeinsam mit dem Hersteller vertieft nach Möglichkeiten suchen das velofreundliche Gleis «wintertauglich» zu machen und damit den ganzjährigen Betrieb zu ermöglichen. Die Entwicklung des velofreundlichen Gleises ist ein laufender Prozess und der Versuch an der Bruderholzstrasse liefert wertvolle Erkenntnisse. Der Kanton und die BVB werden zu gegebener Zeit wieder informieren.

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