Die Ludotheken Bläsi und St. Johann werden ab 2023 nicht mehr weiterbetrieben

Das Präsidialdepartement und die Robi-Spiel-Aktionen (RSA) gelangen nach diversen Abklärungen und trotz intensiver Bemühungen seitens der Trägerschaft um Drittmittel übereinstimmend zum Schluss, dass die beiden Ludotheken der RSA nach 2022 nicht weiter betrieben werden können. Trotz dieses Entscheides ist aufgrund verschiedener Alternativangebote der Zugang von Kindern in Basel zu Spielen und Spielgeräten gewährleistet.

Im Jahr 2017 hat der gemeinnützige Verein Robi-Spiel-Aktionen (RSA) die Ludotheken von der Lukasstiftung, die damals eine Organisation der GGG Basel war, übernommen. Das hat der GGG wiederum ermöglicht, die Lukasstiftung aufzulösen, da diese im Laufe der Jahre Aufgaben verloren und ihr Erhalt für die GGG aufwändig war. Mit der Übernahme durch die RSA konnte eine Lösung innerhalb der Organisationen der GGG gefunden werden, da sich damals die RSA noch unter dem Dach der GGG Basel befand. Die Weiterführung der Ludotheken durch die RSA wurde als optimale Ergänzung von deren bestehendem Angebot im Verleih von Spielmaterialien und Gesellschaftsspielen gesehen. Die GGG hat im Zuge der zwischenzeitlich erfolgten Verselbständigung der RSA ihre finanzielle Unterstützung für die Ludotheken bis 2021 befristet. Die Finanzierung der Ludotheken ist seither nicht mehr gesichert.

Aufgrund verschiedener politischer Vorstösse ist der Kanton kurzfristig mit einer Defizitgarantie für die Finanzierung der Ludotheken Bläsi und St. Johann eingesprungen und konnte so deren Erhalt bis Ende 2022 gewährleisten. Teil einer entsprechenden Vereinbarung mit den RSA ist, dass die Weiterführung der Ludotheken geprüft wird. Dabei war man sich einig, dass eine weitere Finanzierung durch den Kanton im Umfang der Defizitgarantie keine Option darstellen kann und der Anteil des Staatsbeitrags substanziell reduziert werden muss. Vor dem Hintergrund der Nachfrage (375 Kund*innen; rund 2’500 Ausleihen p.a. im letzten vollen Betriebsjahr vor Corona) wäre dies nötig gewesen, um im Rahmen eines allfälligen längerfristigen Engagements des Kantons die Bedingungen des Staatsbeitragsgesetzes zu erfüllen. Bei der erwähnten Nachfrage führt der Betrieb der Ludotheken zu Kosten pro Kund*in von rund 280 Franken respektive pro Ausleihe von 40 Franken. Entsprechend notwendige Drittmittel zur Deckung dieser Kosten konnten trotz intensiver Suche nach weiteren Finanzierungsquellen nicht erschlossen werden.

Die eher tiefe Nachfrage erklärt sich insbesondere aufgrund der Tatsache, dass in Basel neben den Ludotheken ein vielfältiges Angebot in diesem Bereich besteht. So haben Familien und Kinder die Möglichkeit in der Hauptstelle und den Filialen der Stadtbibliothek der GGG eine grosse Auswahl an Gesellschaftsspielen auszuleihen. Die RSA selber bieten einen Gross-Spielmaterialverleih (z.B. Spielfahrzeuge, Hüpfburgen etc.) ausserhalb der Ludotheken an ihren verschiedenen Standorten (Robi Spielplätze, Spielestrich, Spielbuden) an. Zudem ermöglichen teilweise auch Quartiertreffpunkte tagsüber den Gebrauch von Spielzeug und Fahrzeugen. Und schliesslich besteht die Möglichkeit des niederschwelligen und kostengünstigen Erwerbs von Spielsachen an den gut frequentierten Quartierflohmärkten. Damit ist sichergestellt, dass Kinder in Basel auch zukünftig Zugang zu Spielen und Spielgeräten haben. 

Der Verein RSA bemüht sich nun, für das bestehende Personal der Ludotheken geeignete individuelle Lösungen zu finden und sorgt bis Ende Jahr für die sinnvolle Weiterverwendung des Spielmaterials.

Von diesem Entscheid nicht betroffen ist die Ludothek im Gundeli. Sie wird durch den Verein Pulpo betrieben.
 

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