Darmkrebs-Vorsorge: Neu gemeinsames Screening-Programm in beiden Kantonen

Gemeinsame Medienmitteilung des Gesundheitsdepartementes Basel-Stadt, der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Basel-Landschaft und der Krebsliga beider Basel

Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in der Schweiz. Er gehört zu den Krebsarten, die dank Vorsorge oft geheilt oder sogar verhindert werden können. Nach dem seit 2020 bestehenden Vorsorgeprogramm in Basel-Stadt wird dasselbe Programm nun auch im Kanton Basel-Landschaft eingeführt. Das gemeinsame Darmkrebs-Screening-Programm beider Basel startet am 1. Februar 2023 im Kanton Basel-Landschaft. Das Programm wird von beiden Kantonen finanziell unterstützt und in deren Auftrag von der Krebsliga beider Basel durchgeführt.

Seit Herbst 2020 besteht in Basel-Stadt ein kantonales Darmkrebs-Screening-Programm. Es richtet sich an Frauen und Männer im Alter von 50 bis 69 Jahren, die regelmässig zu einer freiwilligen Darmkrebsvorsorgeuntersuchung eingeladen werden. Das Screening-Programm hat zum Ziel, die Entstehung von Darmkrebs zu vermeiden oder eine Erkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen. Der Landrat des Kantons Basel-Landschaft hat im September 2021 ebenfalls entschieden, per 2023 ein kantonales Darmkrebs-Screening-Programm nach demselben Modell einzurichten. Naheliegenderweise wurde ebenfalls die Krebsliga beider Basel (KLBB) beauftragt. Ab Anfang Februar 2023 werden somit in beiden Kantonen unter dem gemeinsamen Dach der KLBB inhaltlich identische Vorsorgeprogramme durchgeführt.

Gestaffelte Einladungen

Alle im Kanton Basel-Landschaft wohnhaften Personen im Alter von 50 bis 69 Jahren werden persönlich und gestaffelt während den nächsten fünf Jahren angeschrieben und zur freiwilligen Teilnahme eingeladen. Erste Einladungen werden ab dem 1. Februar 2023 versendet. Zusätzlich dürfen sich Interessierte dieser Altersgruppe jederzeit auf Eigeninitiative melden und über die Webseite www.screening-programme.ch eine persönliche Einladung bestellen. Der Einschluss in das Programm erfolgt nach Erhalt der Einladung mittels Registrierung auf der Webseite, entweder direkt oder nach ärztlicher Beratung. Mittelfristig werden entsprechende Beratungen auch in Apotheken angestrebt.

Im Kanton Basel-Stadt werden die seit Herbst 2020 versandten gestaffelten Einladungen an die Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 50 und 69 Jahren fortgeführt. Bisher haben rund 4000 Personen am Screening-Programm teilgenommen. Auch für baselstädtische Personen gilt, dass sich Interessierte jederzeit auf Eigeninitiative melden und über die Webseite www.screening-programme.ch eine persönliche Einladung bestellen können.

«Blut-im-Stuhl»-Test und Darmspiegelung

Als Untersuchungsmethoden stehen der «Blut-im-Stuhl»-Test und die vollständige Darmspiegelung zur Verfügung. Der Stuhltest wird im Programm alle zwei Jahre wiederholt, die Darmspiegelung alle zehn Jahre. Im Einladungsbrief und auf der Webseite www.screening-programme.ch wird über beide Optionen des Programms informiert. Die Kosten für die Teilnahme am Darmkrebs-Screening-Programm werden franchisebefreit von den Krankenkassen übernommen, sodass für Programmteilnehmende lediglich zehn Prozent Selbstbehalt anfallen.

Mit Einführung des gemeinsamen Screening-Programms in beiden Kantonen per 1. Februar 2023 besteht die Möglichkeit, innerhalb der beiden Basel die Freizügigkeit hinsichtlich Arztwahl respektive Patientenaufnahme bei teilnehmenden Leistungserbringern im Rahmen des Programms zu gewähren. Für die Teilnehmenden gewinnt das Vorsorgeprogramm so an Attraktivität, was höhere Teilnahmequoten erwarten lässt.

Für die Einführung und Umsetzung des systematischen Darmkrebs-Screening-Programms hatte der Grosse Rat Basel-Stadt für die Jahre 2019 bis 2023 Ausgaben in Höhe von insgesamt 1,12 Millionen Franken bewilligt. Die Fortführung des Programms wird im Laufe des Jahres 2023 beantragt. Der Landrat hat in einer Vorlage des Regierungsrats für die Durchführung eines Darmkrebs-Screening-Programms eine neue einmalige Ausgabe von 1,5 Millionen Franken für die Jahre 2022 bis 2024 bewilligt.

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