Geborgen aus dem Untergrund: Archäologische Funde aus dem Zentrum Basels

Ausstellung im Museum Kleines Klingental vom 18. Mai 2024 bis 16. März 2025

Die neue Sonderausstellung des Museums Kleines Klingental widmet sich der Entstehung und Veränderung des Marktplatzes sowie der angrenzenden Strassen und Gassen über die Zeitspanne von zwei Jahrtausenden. In den Jahren 2020 bis 2024 wurden auf dem Marktplatz, in der Freien Strasse und deren Seitengassen Werkleitungen saniert und ein neues Trassee für die Fernheizung verlegt. Die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt begleitete die Bauarbeiten von Anbeginn. Die meisten der gezeigten Funde stammen aus diesen neuen Ausgrabungen, aber auch aus bereits abgeschlossenen Untersuchungen in deren Umfeld. Die ausgestellten Objekte symbolisieren wichtige historische Ereignisse und Entwicklungen und nehmen die Besuchenden mit auf eine Zeitreise durch die Basler Stadtgeschichte.

Aquamanile in Form eines Hundes oder Löwen
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Aquamanile in Form eines Hundes oder Löwen, Spätmittelalter. Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt, Inv.-Nr. 2022/3.132.

Die Ausstellung beginnt mit der römischen Zeit. Damals bestand im Birsigtal bereits eine wirtschaftlich wichtige Verkehrsroute. Sie ist eine der ältesten Hauptachsen Basels und kann bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgt werden. Das Zentrum der römischen Siedlung befand sich auf dem heutigen Münsterhügel und in dessen südöstlichem Vorfeld. Die römische Spolie, ein grosses Architekturfragment, das in der Freien Strasse gefunden wurde, war vermutlich in spätrömischer Zeit sekundär in der Umfassungsmauer auf dem Münsterhügel verbaut worden und hatte von dort den Weg in die Freie Strasse gefunden.

Für das Frühmittelalter gibt es nur wenige Anhaltspunkte, die Ausmass und Art der Bebauung entlang der Freien Strasse und am Marktplatz erahnen lassen. Zahlreiche, zum Teil reich ausgestattete Gräber aus der Stadt zeigen jedoch, dass hier weiterhin Menschen lebten.

Im Hochmittelalter lassen sich mehrere Siedlungszentren in Basel fassen, die am und um den Birsig sowie um den Münsterhügel mit der um 820 erbauten Bischofskathedrale und im heutigen Kleinbasel entstanden waren. Fundstücke illustrieren den Alltag der Menschen und geben einen Einblick in das Textilhandwerk.

Für das Spätmittelalter und die frühe Neuzeit verdichten sich die Befunde. Immer wieder werden auf Ausgrabungen Mauerreste ehemaliger Gebäude angetroffen, so auch unter der Freien Strasse, für deren Verbreiterung im 19. Jahrhundert etliche Häuser abgerissen wurden. Ebenso war der heutige Marktplatz im Spätmittelalter viel kleiner. Nach einem Brand im Jahr 1377 nutzte der Rat die Gelegenheit, den Platz zu vergrössern. Er liess zwölf Liegenschaften niederreissen, die sich am Südende zwischen dem damals noch offenen Birsig und der unteren Freien Strasse befanden. Überreste des Hab und Guts der einstigen Bewohnerinnen und Bewohner dieser Gebäude sind ausgestellt. Sie machen die Brandkatastrophe greifbar, geben Einblicke in die damalige Lebenswelt und zeigen die sozialen Verhältnisse in diesem Stadtviertel.

Den Abschluss der Ausstellung bilden die tiefgreifenden baulichen Umgestaltungen des 19. Jahrhunderts in der Innenstadt. Die rasante Stadtentwicklung nahm dabei keine Rücksicht auf die über Jahrhunderte gewachsene Bebauung. Nahezu hundert Altstadthäuser wurden in der Freien Strasse dem Erdboden gleichgemacht. Diese radikalen modernen Platz- und Viertelentwicklungen werden mit Fotografien anschaulich dargestellt.

Hinweise:

Informationen für Besucherinnen und Besucher

Die Ausstellung im Museum Kleines Klingental dauert von 18. Mai 2024 bis 16. März 2025.
Die Vernissage findet am 15. Mai 2024, 18 Uhr, im Kleinen Klingental statt.

Öffnungszeiten: Mittwoch und Samstag, 14 bis 17 Uhr, Sonntag, 10 bis 17 Uhr.
Eintritt: CHF 8.–/5.–

Zur Ausstellung erscheint ein bebildertes Leporello.
Informationen zum Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung finden Sie auf: www.mkk.ch

Anfragen für private Führungen sind mindestens zwei Wochen im Voraus an das Sekretariat der Kantonalen Denkmalpflege Basel-Stadt zu richten:
Tel. +41 (0)61 267 66 25.

Museum Kleines Klingental, Unterer Rheinweg 26, 4058 Basel,
Tel. +41 (0)61 267 66 25/42,  www.mkk.ch.

Impressum
Geborgen aus dem Untergrund
Archäologische Funde aus dem Zentrum Basels

Ausstellung im Museum Kleines Klingental vom 18. Mai 2024 bis 16. März 2025

Veranstalterin: Stiftung pro Klingentalmuseum
Kuratorin: Sarah Wicki
Projektleitung: Gian Casper Bott
Assistenz: Désirée Hess
Gestaltung: Stauffenegger + Partner AG, Basel

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