Die umfassenden Instandsetzungsarbeiten am Spalentor sind abgeschlossen

Das ehemals in die Stadtmauer eingebundene Tor prägt heute als Solitärbau die Spalenvorstadt und ist ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung. Das Stadttor gilt als eines der schönsten Stadttore der Schweiz, wenn nicht gar das schönste.

Die letzte grosse Renovation der Fassaden an diesem Basler Wahrzeichen wurde Anfang der 30er Jahren durchgeführt. Damals wurde der Bau mit Bundeshilfe restauriert und unter Denkmalschutz gestellt. Seither prägt die damalige Gestaltung von Putz und Oberflächen das allgemein vertraute Erscheinungsbild. So wurden damals z. B. die alten Anstriche auf den Natursteinteilen entfernt und auf den Bruchsteinmauern ein grob strukturierter Verputz aufgetragen. Die Bewahrung dieses Charakters ist den Instandsetzungsmassnahmen zugrunde gelegt worden.

Die Gebäudehülle des Spalentors musste aufgrund altersbedingter Schäden saniert werden. Deshalb war das Tor von Juli 2012 bis September 2013 (14 Monate) eingerüstet. Um dem Stadtbild während der Bauzeit gerecht zu bleiben, wurde ein Abbild des Turms als Gerüstverkleidung verwendet.

Wie jedes andere Gebäude benötigt das Spalentor laufenden Unterhalt und in grösseren Zeitintervallen eine umfassende Instandsetzung. Die Sanierungsarbeiten mussten vorgenommen werden, um dem voranschreitenden Substanzverlust der Oberflächen entgegenzuwirken. Hochbauamt und Denkmalpflege haben in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Schwob&Sutter sowie spezialisierten Restaurierungs- und Baufachleuten die Grundlagen ermittelt und ein Konzept der Restaurierung der Gebäudehülle geschaffen. Die anspruchsvollen Arbeiten besonders an Verputzen, Naturstein und Holzwerken wurden von Juli 2012 bis Dezember 2013 ausgeführt.

Zum Bau-Ablauf: Nach der Reinigung der Fassaden wurden die Arbeiten an den Natursteinen von erfahrenen Steinmetzen ausgeführt, die sich als wahre Könner des alten Bauhandwerks erwiesen. Mittels Injektionen und farblich angepasster Aufmörtelungen wurde altes und neu aufgebautes Material in das Gesamtbild der Natursteinfassaden integriert. Der Unterschied zwischen Steinimitaten und Naturstein ist nahezu unsichtbar.

Die wenigen schadhaften Steine konnten durch Steinblöcke aus dem Abbruchmaterial einer Eisenbahnbrücke ersetzt werden, da sie aus demselben, aber bereits ausgeschöpften, Degerfelder Steinbruch stammten. Das Aufbringen des Deckputzes benötigte nicht nur Fachwissen, sondern auch Fingerspitzengefühl. Mit dem „Kellenwurf“, einer traditionellen, handwerklichen Verputztechnik wurde dem Tor wieder der gewohnte historische Charakter verliehen.

Gerade mit Instandsetzungsarbeiten an historischen Gebäuden wird gesichert, dass das Wissen traditioneller Handarbeit nicht verloren geht. Diese Handwerkstechniken sowie die sorgfältige Auswahl und Bearbeitung des Materials bis in das kleinste Detail verleihen alten Gebäuden die besonders lebendige Ausstrahlung.

Feine, unsichtbare Drähte und Netze sollen der Verschmutzung durch Tauben entgegenwirken. Eine weitere Massnahme zur Reinigung ist die neue Verpflästerung, die nun stabil genug ist, damit der Spritzwagen der Stadtreinigung den Boden in der Tordurchfahrt säubern kann. Ein neues öffentliches WC/Pissoir, das in unmittelbarer Nähe des Tores zur Verfügung steht, soll dessen Zweckentfremdung durch Wildpinkler vermeiden.

Hinweise:

Nach der offiziellen Eröffnung am 8. April feiert die Spalenvorstadt am Samstag, 12. April, von 11.00 bis 17.00 Uhr mit einem Strassenfest die Wiedereröffnung des Spalentors.

nach oben